Insolvenz des Heilig Geist – Krankenhauses in Bingen

Stellungnahme von Andrea Müller-Bohn, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Ingelheim

Mit großer Sorge sehen wir die Insolvenz des Heilig Geist – Krankenhauses in Bingen und befürchten eine weitere Verschlechterung der medizinischen Versorgung in unserer Region. Es ist für die Binger und die Kreis-Grünen keine Lösung, immer mehr kranke Menschen in die bereits überlasteten Ambulanzen in Mainz und Bad Kreuznach zu schicken. Das Personal dort arbeitet bereits am oder über dem Limit und die Patienten leiden in den Wartezimmern über Stunden.
In Bingen zeigt sich - wie andernorts auch -, dass es dringend erforderlich ist, kleinere Krankenhäuser mit allen Kräften zu unterstützen bis die Gesundheitsreform voll greift.
Wir bedauern, dass die bisherigen Gespräche zwischen der Marienhaus-Gruppe, der Hospitalstiftung, der Stadt Bingen sowie dem Kreis Mainz-Bingen und dem Land zu keinem tragfähigen Ergebnis geführt haben. Daher fordern wir, die Rahmenbedingungen sowie die Kapazitäten und tatsächlichen Bedarfe insbesondere in der Notfallversorgung zu analysieren und mit allen Beteiligten aus Ärzteschaft, Rettungsdiensten, Trägern und Patientenvertretungen ei n zukunftsfähiges Konzept für die medizinische Versorgung zu entwickeln.
„Große Chancen sehen wir im Modell einer wohnortnahen Grundversorgung mit ambulanten ärztlichen Leistungen mit einer Notfallanlaufstelle“ so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion Bündnis90/Die Grünen, Ursula Hartmann-Graham.
„Die wohnortnahe gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger muss es uns wert sein, in dieser schwierigen Situation auch finanzielle Mittel bereitzustellen, um die notwendige Übergangsphase ohne Einschnitte zu meistern und ein zukunftsfähigen Konzept zu entwickeln“ ergänzt Roland Böse, Fraktionssprecher der Fraktion Bündnis 90/DIE  GRÜNEN. Andrea Müller-Bohn als Kreisfraktionssprecherin ergänzt: "Es ist doch klar: Auch für die Belegschaft ist die Botschaft der Insolvenz eine Katastrophe. Medizinisches Personal ist überall gesucht. Sind die Menschen dieser Professionen erst einmal weg, wird es schwer, ein n eues Konzept umzusetzen, sei es noch so gut auf dem Papier. Daher ist Hochdruck in den Verhandlungen angesagt: Die Stadt Bingen, die Stiftung und der Landkreis müssen jetzt liefern. Die Gespräche laufen ja nicht erst seit gestern. Eine Ausrichtung auf ein Modell Krankenhaus mit Grundversorgung plus (1i+) wäre eine gute Option."

Andrea Müller-Bohn, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Ingelheim

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